Wahlversammlung in Oberhausen

11. Februar 2014

Scharfe Kritik in Richtung Landratsamt (amei)

Der SPD-Ortsverband Oberhausen nutzte seine erste Wahlversammlung in Oberhausen, um scharfe Kritik in Richtung Landratsamt abzufeuern. „Weigert muss weg – alles was er zusammengebracht hat ist Müll“ forderte die dritte Bürgermeisterin Mini Forster-Hüttlinger. Ortsverbandschef Hermann Steger übte Kritik am Rufbus, der „einfach nur ein Witz“ sei und für Oberhausen nichts bringe. Auch das Streetworker-Programm des Landratsamtes sei eine Farce, denn die Gemeinden finanzierten zwar das Projekt kräftig mit, doch beschäftigt sei derzeit nur einer von drei möglichen Sozialarbeitern. In der Gemeinde allerdings herrscht ein „gutes Miteinander“ – auch parteiübergreifend - das bestätigte auch der anwesende Bürgermeister Fridolin Gößl den Genossen, viel habe man in den vergangenen Jahren erreicht – vom Vorzeigeprojekt Wohnanlage bis zum Breitbandausbau – aber nur, weil man immer an einem Strang gezogen hatte, wenn es darauf ankam. Hermann Steger schaute in seiner Rede in die Zukunft: für die Erhaltung von Lebensqualität müsse man Einkaufsmöglichkeiten erhalten, auch die Wertstoffhöfe sollten bleiben, verbessert müsse unbedingt der Öffentliche Personen-Nahverkehr werden, wenn die Dörfer nicht abgehängt werden sollten. Mini Forster-Hüttlinger will sich weiterhin gegen Mobilfunkmasten engagieren und gegen Mega-Stromleitungen sowieso, Energie müsse erstens eingespart werden und zweitens dezentral erzeugt. Auch der Landratskandidat der SPD, Professor Dr. Werner Widuckel, stieß ins ÖPNV-Horn. Dass es leichter sei, von Schrobenhausen nach München zu kommen als von Neuburg nach Schrobenhausen und zudem immer noch kein Verbundsystem etabliert ist, sei bezeichnet für die verfahrene Situation des Personennahverkehrs. Die demografische Entwicklung fordere Zuwanderung, aber wo sollen diese Menschen wohnen? Auch auf dem Land sollten bezahlbare Mietwohnungen entstehen, schließlich fehlen in Bayern 64.000 Wohnungen, da müsste mehr Engagement her. Die Schulen müssen in den Landgemeinden bleiben, forderte der Professor, denn „Bildungspolitik entscheidet über Orte“. Windräder und Stromtrassen sollten nicht nur bekämpft werden, wenn man die Energiewende schaffen will, doch wichtig seien schlüssige Konzepte und Kommunikation. Überhaupt sei dies das Schöne an der Kommunalpolitik, so Widuckel, „ dass man heute über eine Sache streitet und sich morgen trotzdem auf dem Markt freundlich grüßt“.

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